irakische Bio-Waffen

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Was ist dran an der russisch-irakischen Pockenviren-Connection ?

das beunruhigende Bio-Cocktail:
- ein Pockenvirenvorfall, der sich 1971 in Aralsk/ Aralsee (ex-Sowjetunion) ereignete und bis heute von der russischen Regierung geleugnet wird
- ein neuer Pockenvirenstamm, der viel gefährlicher ist, was Verbreitung, Todesrate und Resistenz gegen Impfschutz betrifft
- eine russische Wissenschaftlerin, die den Irak bereist. Wann? Wie oft? Und zu welchem Zweck?
- ein irakischer Diktator, der sein ganzes Streben danach richtet, Massenvernichtungswaffen zu besitzen und der Mitte der 90er Jahre eines der größten einsatzfähigen B- und C-Waffenarsenale hatte
- eine russische Regierung, die US-Anfragen zur Entwicklung eines Gegenmittels gegen den neuen Aralsk-Pockenerreger verweigert

Und im Übrigen eine Bundesregierung, die all das auch weiß, 100 Millionen Dosen Pockenimpfstoff beschafft und doch die Bevölkerung im Unklaren darüber lässt, was vor sich geht.


Die Geschichte

Ein Artikel in der New York Times
Am 03. Dezember 2002
berichtet die New York Times von einem CIA-Informanten der behauptet, die russische Biologin Dr. Nelja N. Maltsewa habe 1990 den Irak besucht und dabei hochresistente Pockenviren übergeben. Russische Medien greifen das Thema auf und lassen Verwandte und ehemalige Kollegen die Geschichte dementieren. Allerdings bestreiten diese auch, dass Dr Maltsewa überhaupt mit Pockenviren zu tun hatte und dass sie jemals im Irak war.
Das aber stimmt nachweislich nicht: Dr Maltsewa war 1972 und 1973 im Auftrag der WHO im Irak, im Kampf zur Ausrottung der Pockenepidemie. Sie ist in der Wissenschafts- und WHO-Community keine Unbekannte gewesen (sie starb vor zwei Jahren).
Was die ganze Sache ungemütlich macht: 1971 kam es nahe der Stadt Aralsk am Aralsee, im heutigen Kasachstan zum Ausbruch der Pocken. Auf einer Insel im Aralsee befand sich damals ein riesiges sowjetisches Biowaffen-Forschungsinstitut des Militärs. Laut eines russischen Überlaufers wurden dort Tonnen (!) biologischer Waffen hergestellt. Entweder durch Unachtsamkeit oder vorsätzlich wurden in einem Freiluftversuch mit Pockenviren 10 Menschen infiziert, drei davon starben. In der Umgebung wurden in einer sofortigen Schutzmaßnahme ca. 50.000 Menschen gegen Pocken geimpft. Angeblich handelt es sich um einen modifizierten Pockenerreger, der gegenüber herkömmlichen Impfstoffen resistent ist.
Dr Maltsewa soll damals zum Team gehört haben, das den Vorfall untersuchte. 120 Stämme des hochgefährlichen Erregers gingen nach Moskau ins Virologische Zentrum, dessen Direktorin sie später wurde. Bisher konnte der CIA nicht bestätigen, dass Nelja Maltsewa 1990 in den Irak reiste.
Besonders misstrauisch macht das russische Verhalten, den Aralsk-Vorfall bis heute zu leugnen, obwohl das angesehene Monterey-Institut in Kalifornien eine detaillierte Studie darüber angefertigt hat. Außerdem verweigert Russland die Zusammenarbeit im Defensiv-Biowaffenbereich zur Entwicklung neuer Impfstoffe und wiegert sich, den Aralsk-Pockenerreger zu Forschungszwecken herauszugeben.

... demnächst geht's weiter ...




irakische B-Waffen



B-Waffen und B-Waffen-Schutz

Welche waffenfähigen bakteriologischen Substanzen gibt es? In der Schweiz hat die zuständige Zivilschutzbehörde eine Übersicht erstellt.



die deutsche Expertin

Gabriele Kraatz-Wadsack
Sie ist Sanitätsoffizierin der Bundeswehr, war UNSCOM-Chefinspektorin für biologische Waffen im Irak vor dem Rauswurf 1998 und ist heute von der Bundeswehr ans Robert-Koch-Institut in Berlin "ausgeliehen". Dort soll sie als Beraterin mithelfen, ein flächendeckendes Pockenvirenschutzprogramm für ganz Deutschland aufzubauen mit Notfallplänen, Impfstationen, Ausbildung von medizinischem Fachpersonal und Medikamentenbevorratung.

Ein Interview mit ihr im
Deutschlandfunk vom 18.09.2002
Ein Artikel im
Tagesspiegel vom 27.09.2002
Ein sehr guter Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 08.11.2002
Text zu einem 3sat-Bericht der Sendung "nano" vom 09.12.2002

Seit dem Tod des britischen Biowaffen-Experten David Kelly am 17. Juli 2003 meidet Frau Kraatz-Wadsack die Öffentlichkeit. Beide waren sehr gute Freunde, sie haben oft zusammengearbeitet und zusammen Vorträge gehalten, zuletzt kurz vor Kellys Tod am Aspen-Institut in Berlin, am 13. Februar 2003.
Seltsam ist, dass Kraatz-Wadsack nicht Mitglied der UNO-Mission 2002/2003 im Irak war, obwohl alle Beobachter und wohl auch sie selbst davon ausgingen.
Außerdem ist ihr im Heyne-Verlag für den März 2003 angekündigtes Buch "Einsatz in Bagdad" über die Irak-Missionen nie erschienen:





Links & weitere Artikel

Labor Spiez - schweizerische Fachstelle für ABC-Schutz: hervorragende Seite über atomare, biologische nd chemische Waffen, Zivilschutz und Artikeln zur irakischen ABC-Bedrohung

Robert-Koch-Institut, Berlin: die Bioterrorismus-Seite des zentralen Instituts für die öffentliche Gesundheit in Deutschland

Deutschlandfunk:
Hintergrund Politik: Der Pocken-Virus (vom 01.03.2003)
Bücher zum Thema bei amazon.de:










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© 2003 Alexander Engelhardt aktualisiert: 01.08.2005